Aachener Marken

Die Aachener Marken umfassen eine nahezu unüberschaubare Vielzahl von Geprägen aus früherer und moderner Zeit. Die hier abgebildeten Marken können folglich nur einen ganz kleinen Ausschnitt dieser Vielfalt widerspiegeln.

 

Im Folgenden werden einige alte Aachener Marken sowie Fahrmarken der Strassenbahn vorgestellt, zahlreiche weitere Marken sind auf eigenen Seiten thematisch geordnet.

 

Bleimarke von 1790, Fundort Melaten

Leprosorium Melaten

Das ehemalige Siechenhaus Gut Melaten ist ein mittelalterliches Leprosorium und wurde laut Ausgrabungsergebnis im 8. Jahrhundert an der Königsstraße nach Maastricht gegründet. Der Name leitet sich ab von "mal´ladre", die Krankheit des Lazarus. Es ist ein geologisches und archäologisches Bodendenkmal der Stadt Aachen und auch als Aachener Aussätzigenhaus (Leprosorum Aquensis Leodiensis Diocesis) bekannt. Erstmals urkundlich erwähnt als Leprosorium wird es im Jahr 1230. Es diente in der Zeit bis 1550 als Quarantänestation für Leprakranke und Aussätzige. 

Die mittelalterliche Leprastation gehörte zur Diözese Lüttich und nahm bis ins Jahr 1966 eine wichtige Rolle in der Aachener Hospitalgeschichte ein. Die Leprösen und anderen Kranken, die auf dem Gutshof untergebracht waren, verdienten ihren Lebensunterhalt mit landwirtschaftlichen Arbeiten und durch Betteln an der Hauptstraße, weshalb Gut Melaten absichtlich an der Via Regia, der damaligen Königsstraße, erbaut wurde.

Aufgaben des Hofes waren die Bewirtschaftung und die religiöse Betreuung der Kranken, die vermutlich in Holzhütten auf dem Gelände des Hofes lebten und nach ihrem Tod hinter der zum Hof gehörigen Kapelle bestattet wurden. Bei Ausgrabungen fand man dort ebenfalls Sonderbestattungen, die darauf hindeuten, dass hier auf dem nahe liegenden Galgenberg Hingerichtete beerdigt wurden. Hinweis hierfür sind die abweichenden Körperhaltungen. Zur Desinfektion und Konservierung der Gebeine der Toten diente der in der Region vorkommende Vyiener Kalk, ein Kalkmergel der Limburger Kreidetafel.

Man vermutet, dass der Gutshof nach dem Jahr 1550 weiterhin als Hospital geführt wurde, bevor er letztendlich gänzlich für die Landwirtschaft genutzt wurde. Im Jahr 1557 wird erstmals ein Pächter des Gutshofs namentlich erwähnt. Nelles Ortmann und seine Hausfrau Anna bewirtschaften zu dieser Zeit den Hof. Am 23. Juli 1703 wurden auf Gut Melaten acht Pferde, sieben Kühe und ein Rind registriert.

Im Jahr 1787 wird auf Gut Melaten die letzte bisher bekannte Bestattung durchgeführt.

Am 28. Mai 1895 beschließt die Stadtverordnetenversammlung die „Niederlegung“ der baufälligen Kapelle Melaten. Noch im Juni wird sie teilweise abgebrochen. Zum Ende des Jahres 1896 wird die Kapelle endgültig bis zu den Fundamenten abgerissen.

In den 1950er Jahren bewirtschaftete ein Bauer Kappertz den Hof. Heute gehört Gut Melaten zur RWTH Aachen.

Durch Ausgrabungen von E. Schmitz-Cliever 1969 bis 1973 wurde die Funktion der Anlage auf Gut Melaten als Leprastation bestätigt.

( Quelle: Wikipedia )



Bleisiegel des Willem Momma, Kesselmacher
Bleimarke 17./18. Jh.

Av: Aachener Adler Kopf l.

Rv: WILLEM MOMMA um Dreifußkessel.

33,5 mm, Mitchiner, (Token) 2999

 

Abzeichen für Amtsboten

des Tribunals der Ersten Instanz des Kreises Aachen im Département der Roër [Décoration des Huissiers du Tribunal de Première Instance de l'Arrondissement d'Aix la Chapelle du Département de la Roër]. 70,7 x 55,0 mm, Bronzeblech vergoldet und graviert.

Von 1792 bis 1815 gehörte Aachen zur Französischen Republik bzw. zum Französischen Kaiserreich und war Hauptstadt des Départements Roër.

Schiess-Marke

Schiessmarke der Aachener Freihandschützen

Zahlmarken der Aachener Strassenbahn

Strassenbahn-Marke

Kr 243

Aachen - Burtscheid, 12 1/2 Pfennig

Im Jahr 1888 wurde der Fahrpreis von 10 Pfg auf 15Pfg erhöht; durch den Kauf von jeweils 8 Fahrmarken zum Preis von 1 Mark hatte der Fahrgast einen entsprechenden Preisvorteil (Bekanntmachung vom 16. Mai 1888).

 

Bau, Erwerb und Betrieb von Kleinbahnen und Nebenbahnen zur Personen- und Güterbeförderung sowie gewerbsmäßige Erzeugung und Verwertung elektrischen Stromes. Gegründet am 25.9.1880 unter der Firma Aachener und Burscheider Pferdeeisenbahn-Gesellschaft.

Am 13.4.1894 Änderung der Firma in Aachener Kleinbahn-Gesellschaft AG.  Am 30.7.1942 Änderung der Firma in Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG. Großaktionäre (1943): 1. Stadt Aachen (ca. 50 %); 2. Landkreis Aachen (ca. 25 %).

Ab 1895 wurden die ersten Linien zu den Vororten gebaut. 1898 kam das Eschweiler Netz, welches bis dahin mit Pferdebahnen betrieben wurde, hinzu, ab 1900 wurden weitere Land- gemeinden angeschlossen, ab 1906 erfolgte der Ausbau Richtung Eupen. Die einzelnen Ausbauphasen wurden als Bahnnetz I (Stadtnetz), II (Vorortsnetz), III (Eschweileranbindung) und IV (Eupenanbindung) bezeichnet. Die Streckenlänge war auf Mitte der 1920er Jahre auf 156,4 km angewachsen, nachdem sie durch die Zugehörigkeit Eupens vorher noch 25 km mehr ausmachte. Die Zahl der Städte und Ortschaften war von ursprünglich 4 auf 65 gestiegen. Die Zahl der Angestellten stieg von 99 auf 1141, eine gute Zeit begann. Die Aachener Straßenbahnen erlebten ihren zweiten Höhepunkt.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Netz in seiner ursprünglichen Weite nicht mehr aufgebaut.

 

Strassenbahn-Marke

Kr 244

Aachen, Wert 1 Mark / 8 Fahrten

Am 13.4.1894 Änderung der Firma in Aachener Kleinbahn-Gesellschaft AG: damit verschwindet der Stadtname Burtscheid  in der Bezeichnung der Strassenbahn-Gesellschaft und auf den Fahrmarken.

 

Sonderprägung der Aachener Münzfreunde 1980

"Aachener & Burtscheider Strassenbahn"

 

Die Aachener Münzfreunde prägten 1980 aus Anlass Ihres 40-jährigen Bestehens diese Medaillen. Da im gleichen Jahr die Aachener Straßenbahn den 100. Geburtstag feierte kombinierte man Vorder- und Rückseite zweier alter Zahlmarken (Krumbach 241/242/244).

Die Prägungen erfolgten auf auf Ronden von Reinzinn, Kupfer und Aluminium, ausgeführt jeweils als Kehr- und Wendeprägung.

 

Sonderprägung auf Zinn

Sonderprägung auf Kupfer

Sonderprägung auf Aluminium

 

Die Medaillen wurden in Reinzinn (Gewicht ca. 3,07g) in einer Auflage von 100 Stück geprägt, sowie in Kupfer (Gewicht ca. 5,6 bei 2mm Rondendicke) in einer Auflage von je 300 Stück als Wendeprägung (WP) sowie 50 Stück als Kehrprägung (KP) ausgegeben. Eine Probeprägung wurde in Aluminium mit einer Auflage von 50 Stück jeweils als Kehr- und Wendeprägung ausgeführt.