Reichsmünzstätte Aachen

Karl der Große knüpfte an die Münz- prägung seines Vaters Pippin (751-768) an, die wiederum auf merowingischen und römischen Vorbildern beruhte. Schon Pippin hatte die verschiedenen Präge-stätten der weltlichen und geistlichen Großen des Frankenreiches verboten und die Münzprägung als alleiniges Königsrecht (Regal) durchgesetzt.



Unter Karl dem Großen vollzogen sich jedoch die deutlichsten und nachhaltigsten Einschnitte in das Münzwesen. Sein Bemühen, das fränkische Großreich durch die Vereinheitlichung äußerer Gegebenheiten leichter regierbar zu machen, betraf neben Schrift, Sprache und Bildung ( Karolingische Bildungsreform ) auch das Maß- und Währungssystem.

Auf der großen Frankfurter Synode von 794, wurde festgesetzt, daß überall im Reich neue Münzen ( novi denarii ) eingeführt und von allen anerkannt werden sollten. Auf ihnen sollte der Name Karls erscheinen und sie sollten aus reinem Silber sein.

Mit den novi denarii erfolgte auch eine weitere Vereinheitlichung des Münzbildes:

Die Vorderseite zeigt ein Kreuz mit der Umschrift CARLVS REX FR[ANCORVM]: Karl, König der Franken.

Die Rückseite nennt  den Prägeort  und bildet  das aus  den Buchstaben K – A – R – O – L – V – S zusammengesetzte Herrschermonogramm Karls ab.

Die Denare wurden in etwa 60 über das ganze Reich verteilten Münzstätten geschlagen. Die Schwerpunkte der Münzherstellung lagen im westfränkischen Reichsgebiet.

Erstaunlich ist, daß aus Karls Lieblingpfalz Aachen keine gesicherte Prägung, d.h. Aachen als Prägeort genannt, bekannt ist.

 

(Quelle: Uni Würzburg, Inst. f. Geschichte)

 

Als erste nachweislich gesicherte Prägung aus der Reichsmünzstätte Aachen gilt ein Obol Ludwigs des Frommen ( 814 - 840 ) mit der rückseitigen Aufschrift AQVI SPAIA

( Men.1; Krumb.K9 ).