Verschollene Münzen von Meyer's Münztafeln

Die im Folgenden als Ausschnitt aus Meyer's Münztafeln abgebildeten Münzen sind verschollen, d.h. es sind keine existenten Exemplare bekannt.

Bei der Sorgfältigkeit, die K F Meyer in seinem Werk bewiesen hat, gibt es keine Zweifel, daß die verschollenen Münzen zu seiner Zeit noch in Exemplaren existierten. Vielleicht schlummern sie ja auch noch als Einzelexemplare in irgendwelchen Sammlungen.

Tafel I, Abb. XV

Die abgebildete Münze I/XV entspricht vom Prägebild bis ins Detail einem bei Krumbach abgebildeten Denar (Kr 14), gelistet unter Heinrich IV / Heinrich V. Die hier bei Meyer gestochene Münze entspricht ihrer Größe nach eher einem Obol.

Da Meyer diese Münze nach einer (offensichtlich sehr guten) Beschreibung gestochen hat, mag es sich gleich wohl um einen Denar handeln.

Diese Münze war offensichtlich dezentriert geschlagen, so daß die Krone im Vergleich zur folgenden Münze im oberen Teil abgeschnitten ist, woraus dieser "Kronenreif" resultiert.

Tafel I, Abb. XVI

Diese Münze I/XVI zeigt ein sehr ähnliches Bild wie I/V, ebenfalls nur nach Beschreibung angefertigt; auch hierbei könnte es sich um den Denar Kr 14 handeln, so daß in diesem Fall tatsächlich Obol und Denar existierten.

Der Denar Kr 14 ist nach Krumbach als einzelnes Exemplar aus dem Berliner Münzkabinett belegt.

Tafel I, Abb. XX

Diese Münze I/XX entspricht keiner bei Menadier oder Krumbach berichteten Aachener Münze.

Tafel I, Abb. XXI

Stil und Umschriften dieser Münze I/XXI entsprechen in keiner Weise bekannten Aachener Münzen. Weder von den Abbildungen noch den Umschriften läßt sich ein Bezug zu Aachen nachvollziehen.

Tafel I, Abb. XXII

Stil und Umschriften dieser Münze I/XXI entsprechen in keiner Weise bekannten Aachener Münzen. Weder von den Abbildungen noch den Umschriften läßt sich ein Bezug zu Aachen nachvollziehen.

Tafel I, Abb. XXIII

Diese Münze I/XXIII trägt auf der Vorderseite die Umschrift:

KAROL + ROMANOR + MPE + ET + FRAN + RE

Die Rückseite trägt eine zweizeilige Umschrift mit klarem Bezug zu Aachen, namentlich nimmt sie jedoch auch Bezug auf die Benediktinerabtei zu Kornelimünster. Die Verbindung liegt darin, daß in Kornelimünster ebenfalls Aachener Heiligtümer aufbewahrt werden, die der Schenkung von Karls des Großen entstammen:

BENEDICT + SIT + NOME + NRI + IHV + C

+ VRBS + AQVENSIS + VINDEM

In der Mitte ein Kreuz, in den oberen Quadranten links Stadtadler und rechts Lilie,  in den beiden unteren Quadranten je eine Kugel.

Tafel II, Abb. II

Münze II/II entspricht im wesentlichen dem Denar Krumbach 57, mit dem einzigen Unterschied in der Umschrift der Rückseite: statt "SANCT . CAROL . AQVISGRAN o" wie auf Münze II lautet sie auf Kr 57: "INPE RATOR"

Tafel II, Abb. III

Diese Münze II/III entspricht keiner bei Menadier oder Krumbach berichteten Aachener Münze.

Tafel II, Abb. VIII

Diese Münze II/VIII entspricht keiner bei Menadier oder Krumbach berichteten Aachener Münze.

Tafel II, Abb. XXII

Diese Münze II/XXII entspricht keiner bei Menadier oder Krumbach berichteten Aachener Münze.

Tafel II, Abb. XXIII

Diese Münze II/XXIII entspricht im Detail keiner bei Menadier oder Krumbach berichteten Aachener Münze.

Eine große Ähnlichkeit besteht allerdings zum Silberpfenning Menadier 109 bzw. Krumbach 84, bei diesen jedoch ein vereinfachter Stadtadler mit nach außen gerade ausgerichteten Schwingen, das Kreuz ist dabei als Fußkreuz ausgelegt.

Tafel IV, Abb. XVI

Dieser Goldgulden IV/XVI entspricht Menadier 200 bzw. Krumbach 137.34, ein existentes Exemplar dieses Goldgulden ist derzeit nicht bekannt, allerdings existiert eine Klippe als Abschlag.

Tafel V, Abb. I

Diese Münze V/I ist eine Silbermünze aus der Zeit Ferdinand II (1619 - 1637), mit BB unter dem Stadtadler. Diese Münze ist im Zusammenhang mit den vieldiskutierten Kupfermünzen von 1597 zu sehen, die ebenfalls ein B bzw. BB tragen.

Die damalige Verwendung als "Ratspräsenz" ist eine interessante und durchaus naheliegende Hypothese.